Warum es wichtig ist, mit Kindern über Geld zu sprechen

Geld ist eines der Themen, über das in vielen Familien kaum gesprochen wird – bis es zum Problem wird. Ich bin Redakteur, Vater und jemand, der es liebt, verschiedene Perspektiven zu beleuchten. Gerade, wenn es um das Thema Finanzen geht, merke ich immer wieder, wie unterschiedlich Menschen geprägt sind. Manche Eltern setzen auf strenge Sparregeln, andere lassen ihre Kinder erst mal alles ausprobieren. Doch wie bringt man Kindern wirklich sinnvoll bei, mit Geld umzugehen?

Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Kindheit: Mein Taschengeld ging oft für Süßigkeiten drauf, und am Ende des Monats war nichts mehr übrig. Mein Vater hat mich dann nicht geschimpft, sondern mir eine kleine Tabelle gezeichnet, um mir zu zeigen, wie ich mein Geld besser einteilen kann. Und genau darum soll es hier gehen: praktische Tipps, die Kindern helfen, Geld wertzuschätzen, ohne dass sie Angst davor entwickeln.


Kinder sollen Geld verstehen, nicht fürchten

Ein gesundes Verhältnis zu Geld beginnt mit Verständnis. Hier sind die wichtigsten Lektionen, die Kinder lernen sollten:

1. Geld ist endlich

Kinder müssen verstehen, dass Geld nicht unendlich verfügbar ist. Sie lernen es am besten durch eigenes Erleben – etwa durch Taschengeld oder kleine Jobs.

2. Sparen lohnt sich

Wer auf etwas Größeres sparen will, muss lernen, kurzfristige Bedürfnisse zurückzustellen. Ein Sparschwein oder ein eigenes Konto hilft.

3. Budgetieren macht frei, nicht unfrei

Kinder sollten nicht das Gefühl haben, dass ein Budget sie einschränkt, sondern dass es ihnen hilft, ihre Wünsche langfristig zu erfüllen.

4. Geld hat einen Wert

Wenn Kinder ihr eigenes Geld verdienen – durch kleine Arbeiten oder den Verkauf alter Spielsachen –, verstehen sie, dass Geld durch Leistung entsteht.

5. Werbung und Konsumfallen erkennen

Schon früh sollten Kinder lernen, dass nicht alles, was glänzt, auch wirklich ein gutes Angebot ist. Vergleichendes Einkaufen kann spielerisch geübt werden.

Übersicht: So lernen Kinder den Umgang mit Geld in verschiedenen Altersstufen

AlterWichtige LektionenPraktische Methode
3-5 JahreGeld ist endlich, erste ZahlenverständnisseSpielgeld, Münzen sortieren
6-9 JahreSparen und BudgetierenTaschengeld, Sparziele setzen
10-12 JahreGeld verdienen und Konsum verstehenFlohmarkt, kleine Arbeiten
13-16 JahreVerantwortung übernehmenEigenes Konto, größere Anschaffungen planen

Meine eigenen Erfahrungen: Versuch und Irrtum

Als mein Sohn fünf war, wollte er unbedingt ein teures Spielzeug. Ich erklärte ihm, dass er sein Taschengeld dafür sparen könne. Die ersten Wochen war er begeistert, doch dann gab er sein Geld doch für Kleinigkeiten aus. Enttäuscht stellte er fest, dass er nicht genug für das große Spielzeug hatte. Das war der perfekte Moment, um mit ihm über Prioritäten und Geduld zu sprechen.

Ein anderes Beispiel: Meine Tochter bekam mit zehn Jahren ein eigenes Konto. Zunächst gab sie alles aus, was sie hatte – bis sie merkte, dass sie so kein Polster für größere Wünsche aufbauen konnte. Wir setzten uns zusammen, machten eine Liste ihrer Wünsche und ein kleines Budget. Heute, mit 14, hat sie ein gutes Gefühl für Geld entwickelt und überlegt sich genau, wofür sie es ausgibt.


Fazit: Kein Druck, sondern Begleitung

Kinder müssen den Umgang mit Geld lernen, aber nicht durch Zwang oder Angst. Es geht darum, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie selbst Entscheidungen treffen können. Fehler gehören dazu – sie sind die beste Gelegenheit, um zu lernen. Wichtig ist nur, dass wir als Eltern begleiten, anstatt zu diktieren.


FAQ – Häufige Fragen zum Thema

Ab wann sollte mein Kind Taschengeld bekommen?
Experten empfehlen, ab etwa fünf oder sechs Jahren mit kleinen Beträgen zu starten.

Wie viel Taschengeld ist angemessen?
Das hängt vom Alter ab. Eine gängige Empfehlung ist z. B. 1 Euro pro Lebensjahr pro Woche.

Sollten Kinder für Haushaltsaufgaben bezahlt werden?
Das ist umstritten. Manche sagen, dass Kinder lernen sollten, Aufgaben ohne Geld zu erledigen. Andere sehen es als gute Möglichkeit, das Prinzip von Leistung und Geld zu verstehen.

Soll ich meinem Kind ein Konto eröffnen?
Ja, spätestens ab zehn Jahren kann ein Konto sinnvoll sein, um erste Erfahrungen mit digitalem Geld zu machen.

Wie gehe ich mit Fehlkäufen um?
Lassen Sie Ihr Kind die Konsequenzen spüren, anstatt es zu „retten“. Nur so lernt es, bessere Entscheidungen zu treffen

Von Leander

Leander ist nicht nur ein erfahrener Redakteur, sondern auch Vater – und damit täglich mitten im Abenteuer Familienalltag. Mit beiden Beinen fest im Leben stehend, interessiert er sich für die großen und kleinen Fragen, die Kinder und Eltern bewegen. Sein Ziel: verschiedene Perspektiven verstehen, neugierig bleiben und neue Blickwinkel eröffnen. Ob knifflige Alltagsfragen, spannende Erlebnisse oder überraschende Entdeckungen – Leander nimmt junge Leserinnen und Leser mit auf eine Reise voller Ideen und Erkenntnisse. Er schreibt für Kinder, die die Welt verstehen wollen, und Eltern, die ihre Kinder dabei begleiten. Mit einer Prise Humor, viel Neugier und dem festen Glauben daran, dass jeder Tag neue Möglichkeiten bietet, macht er den Alltag ein Stück spannender und bunter.